Bis dass der TÜV uns scheidet

Am 1. Dezember 2023 feiern wir nicht nur einen Geburtstag, sondern einen Meilenstein für die Sicherheit auf unseren Straßen – die 72-jährige Geschichte der Hauptuntersuchung (HU). Seither ist die HU nicht nur eine gesetzliche Pflicht für Fahrzeughalter, sondern vor allem ein Schutz, der dazu beiträgt, dass Fahrzeuge sicher und verkehrstauglich bleiben.

 

Bildquelle: Unsplash/ Autohaus Fersch

 

Die Geburtsstunde der Technischen Überwachung: Von Dampfkesseln bis zur HU-Pflicht

Die Geschichte der Technischen Überwachung begann mit einer Explosion, die im Jahr 1865 eine Mannheimer Brauerei erschütterte. Ein Dampfkessel explodierte, ein Heizer verlor sein Leben, und mehrere Mitarbeiter wurden verletzt. Die Ursache? Eine mangelhafte Wartung des Kessels. Dieser tragische Vorfall veranlasste eine Gruppe von Unternehmern, im Jahr darauf die "Gesellschaft zur Überwachung und Versicherung von Dampfkesseln" in Mannheim zu gründen.

 

Von Dampfkesseln zu Kraftfahrzeugen: Die Evolution der Überwachung

Die technische Überwachung entwickelte sich weiter, und im Jahr 1906 erließ das Großherzogtum Baden die erste Verordnung zur Überprüfung von Kraftfahrzeugen. Die Überprüfung wurde vom Badischen Dampfkessel-Revisionsverein übernommen, der 1910 eine eigene Abteilung zur "Prüfung von Fahrzeugen und ihren Führern" gründete. Im Jahr 1938 erfolgte eine Neuordnung durch das Reichswirtschaftsministerium, aus dem Dampfkessel-Überwachungsverein (DÜV) wurde der Technische Überwachungsverein (TÜV) – eine Institution mit über 14 regionalen Prüfungsorganisationen im gesamten Reichsgebiet.

 

Die Geburt der HU-Pflicht: 1951 als Wendepunkt

Das Jahr 1951 markiert einen entscheidenden Wendepunkt, als die Hauptuntersuchung (HU) für jeden Fahrzeughalter zur Pflicht wurde. Damals standen nur 56 Prüfer vor der Herausforderung, die rund 700.000 zugelassenen Pkw auf freien Flächen vor Ort zu untersuchen, da feste TÜV-Stationen noch nicht existierten.

 

Die TÜV-Plakette

Um sicherzustellen, dass die Fahrzeughalter ihre HU-Termine ernst nehmen, wurde zum 1. Januar 1961 die Prüfplakette eingeführt. Diese Plakette, auf dem hinteren Kennzeichenschild angebracht, zeigt Monat und Jahr der nächsten HU an. Durch wechselnde Farben erleichtert sie die Überwachung, und abgelaufene Plaketten ziehen Bußgelder nach sich. Für das Jahr 2024 sind die Plaketten grün. Sollten Sie eine dieser Farbe an ihrem Kennzeichen haben, ist im kommenden Jahr der TÜV fällig.

 

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Quellen:

WDR - TÜV Untersuchung wird zur Pflicht