Zwischen Werkstatt und Wildwasser

Sebastian Nelle bereichert das Autohaus Fersch Team seit Anfang diesen Jahres. Wenn er nicht in unserer Werkstatt für Sie schraubt, findet man ihn im Kajak auf den Flüssen dieser Welt. Die Teilzeitstelle bei uns ermöglicht es ihm, seinem Hobby weiter nachzugehen. Er feierte bereits große Erfolge, denn im vergangenen Jahr konnte er sich erstmals für das Nationalteam qualifizieren und mit einem souveränen siebten Platz bei der Weltmeisterschaft überzeugen. Wir haben bei ihm nachgefragt, wie er zu diesem Hobby kam, warum er mittlerweile selbst eine Trainerlizenz hat und welche Ziele er sich für diese Saison gesetzt hat.

 

Bildquelle: Sebastian Nelle

 

Wie bist du dazu gekommen Kajak zu fahren?

"Durch meine Eltern. Die haben mich bereits als Kind einfach mit ins Boot gesetzt und mitgenommen. Mit etwa sieben oder acht Jahren, habe ich dann selbst im Einer Wildwasserboot angefangen. Bis heute fahre ich in meinem Verein, dem Kanu Club Limburg", erzählt Sebastian Nelle. "Der Verein hat eine künstlich angelegte Wildwasserstrecke, das ist ziemlich cool und optimal zum Trainieren."

 

Was hat dich ins Allgäu verschlagen?

"Ich wollte Raften und auch mal was anderes sehen als die Werkstatt, in der ich damals noch gearbeitet habe. Daher habe ich nach Firmen gesucht und bin im Allgäu beim Outdoorzentrum fündig geworden. Ich habe mir Urlaub genommen, um dort zwei Wochen zu arbeiten. Die letzten zwei Sommer habe ich dann Vollzeit dort gearbeitet und im Winter war ich reisen", sagt der 23-Jährige. Immer mit dabei: sein Boot. "Ich war viel in Argentinien unterwegs. Auch wenn das mit dem Flugzeug immer nicht ganz einfach ist. Da gibt es eigentlich immer Probleme mit dem Kajak. Am besten sagt man einfach in der Tasche ist ein Surfboard, damit können die Airlines oft mehr anfangen", sagt Sebastian und lacht.

 

Wie trainierst du im Winter bzw. im Sommer mit deinem Kajak?

"Im Winter trainieren wir vom Verein aus im Hallenbad. Dort im Wasser kann man ebenfalls üben das Boot auf die Spitze zu stellen und einen Salto zu machen, oder die Eskimorolle. Im Sommer fahren wir auf der dafür angelegten Wildwasserstrecke vor Ort, oder fahren zu Flussabschnitten, um dort zu trainieren. Gerade im Freestyle sucht man sich oft eine Stelle, an der eine Welle ist, in der man seine Tricks machen kann", so Sebastian.

"Seit 2020 habe ich selbst eine Trainerausbildung, damit ich für den Kanu Club auch offiziell Training geben darf. Ich finde es einfach cool, wenn man jemandem etwas beibringt und das dann auch klappt. Da freut man sich einfach mit und ich würde mein Können gerne weitergeben. Ich finde, in jeder Sportart ist es wichtig, den Nachwuchs zu fördern."

 

Bildquelle: Sebastian Nelle

 

Was war dein bisher größter Erfolg?

"Ganz klar, dass ich es im vergangenen Jahr in das Kajak Freestyle Nationalteam geschafft habe. Dafür muss man sich jede Saison qualifizieren. Das ist mir letztes Jahr zum ersten Mal gelungen und ich durfte an meiner ersten Weltmeisterschaft teilnehmen. Dort habe ich dann den 7. Platz belegt, das hat mich selbst überrascht", sagt Sebastian und lacht. "Die Weltmeisterschaft fand in Columbus bei Atlanta statt. Ich starte in der Canadier Klasse. Das heißt ich fahre mit einem Stechpaddel, das nur ein Paddelblatt hat und auch die Sitzposition ist etwas anders", erklärt er.

 

Welche Ziele hast du dir für die kommende Saison gesetzt?

"Mein erstes Ziel in der neuen Saison ist die Deutsche Meisterschaft in Plattling. Die findet in der zweiten Aprilwoche statt und ist gleichzeitig auch die Qualifikation für das Nationalteam. Das würde ich natürlich gerne wieder schaffen. Die ersten drei Plätze einer Klasse können dann im nächsten Jahr bei der WM, die ebenfalls in Plattling stattfinden wird, teilnehmen. Im Mai fahre ich außerdem beim Worldcup in Plattling mit und im August findet die EM in Österreich statt."

 

Wir freuen uns sehr, Sebastian in unserem Team zu haben und sind gespannt auf die kommende Saison. Wir drücken die Daumen!